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Auf unserer Reise im Süden Rumäniens trafen wir viele Kinder aus Roma-Familien.
Victoria (Name geändert) lebt als jüngste Tochter einer Romafamilien absoluter Armut, wie die meisten Kinder in der Region Calarasi. Ihr Vater ist häufig abwesend und ihre Mutter „arbeitet“ irgendwo im Westen und wenn sie kann, sendet sie Geld nach Hause. Zwar lebt Victoria mit ihren Geschwistern bei den Großeltern - die Kinder sind aber meistens auf sich allein gestellt. Das bisschen Geld, das die Großeltern zur Verfügung haben, reicht kaum für eine anständige Mahlzeit.
Es sind Begegnungen wie diese, durch die Not plötzlich einen Namen bekommt und wir uns fragen: Können Mädchen wie Victoria jemals eine bessere Zukunft haben als die Generationen vor ihnen?
In Calarasi trafen wir unseren Partner von „Ausgestreckte Hand Rumäniens“, welcher in neun Gemeindezentren für insgesamt 500 von Armut betroffenen Kindern wie Victoria ein zweites Zuhause schenkt. Hier können sie in die Schule gehen und erhalten Aufgabenhilfe. Wir sahen strahlende Kinderaugen, die in neue Schulhefte schrieben oder Kleidung und Schuhe geschenkt bekamen, die ihnen nicht nur passten, sondern sogar recht gut aussahen.
Den wohl stärksten Unterschied machen die Mitarbeiter der Kinderzentren mit einem schlichten aber täglich mit Liebe zubereiteten Essen, das den Hunger stillt, der Zuhause auf die Kinder warten würde. Fast jedes Zentrum bietet am Samstag oder Sonntag auch Gottesdienste an, in denen Kinder und ihre Eltern zusätzlich jene Hoffnung finden, die Leben wahrlich verändert.
Es sind diese Oasen der Hoffnung und der bedingungslosen Liebe, die Kindern wie Victoria Halt und Perspektive geben - inmitten großer Armut, Gewalt und täglicher Ausgrenzung.
Moise besucht täglich mit seinen drei Geschwistern das Kinderzentrum in Chiselet. An seinem sechsten Geburtstag fragte Moise einen Mitarbeiter, ob er im angeschlossenen Second-Hand-Store mitarbeiten und Geld verdienen könne. Seine Eltern hätten kein Geld für ein Geburtstagsgeschenk und er würde sich so sehr ein eigenes Fahrrad wünschen. Aber sollte ein Kind wirklich arbeiten müssen für sein eigenes Geburtstagsgeschenk!?
Kurzerhand beschloss das Leitungsteam, Moise am nächsten Tag zu Hause zu besuchen - mit einem Fahrrad aus dem Second-Hand im Gepäck als Geschenk zum Geburtstag. Was niemand wusste: Moise konnte gar nicht Fahrrad fahren. Aber davon ließ sich der kleine Mann nicht aufhalten und schon einen Tag später fuhr Moise mit dem breitesten Lächeln, das man sich vorstellen kann, mit seinem neuen Fahrrad durchs Dorf.
Second-Hand Stores ermöglichen Menschen in Armut, sich selbst mit dringend benötigten Gütern des täglichen Lebens zu versorgen und gleichzeitig fließt der Erlös aus dem Verkauf direkt in die Arbeit der Kinderzentren.
Während unserer abschließenden Zeit in Cristuru erfuhren wir, dass viele Eltern aus dem Dorf aktuell für drei Wochen in Frankreich zur Weinernte waren, um einen überlebenswichtigen Zusatzverdienst zu ihrem sonst kargen Grundeinkommen zu sichern. Die Kinder mussten alleine zurückbleiben und waren während der nicht enden wollenden Wochen großteils sich selbst überlassen. Die Kinderarchen und alle Mitarbeiter waren nicht nur in dieser besonders herausfordernden Zeit eine wichtige Stütze - das ganze Jahr durch sind sie echte Oasen der Hoffnung, in denen Kinder Liebe und Geborgenheit erfahren, ihren Schmerz teilen und einfach Kind sein dürfen.
Während vielen von uns die Bilder des Jahrhundert-Hochwassers in Ostösterreich noch schmerzlich in Erinnerung sind, ist die Zerstörung in Rumänien auch Wochen nach der Flut noch immer eine traurige Realität. Die betroffenen Menschen sind bei den Aufräumungsarbeiten oft allein gelassen. Gleichzeitig versuchen lokale Kirchen Nächstenliebe zu leben und Menschen praktisch zu unterstützen.
Catalin, unser Partner vor Ort, erzählt:
„Den 21. September werde ich nie vergessen. Ich besuchte in den Dörfern um Galati unsere Gemeindezentren, um mir selbst vor Ort ein Bild vom Ausmaß der Flutkatastrophe zu machen, denn in unserer Region übertraf das Hochwasser mit einer Höhe von über 2 Metern bei weitem alle menschlichen Befürchtungen.
Seit Tagen waren die betroffenen Menschen zusammen mit Teams von Freiwilligen, Feuerwehrleuten und einigen Verwandten damit beschäftigt, den Schlamm aus den Häusern zu entfernen. Mir schlug ein übler Geruch aus den Gebäuden entgegen. Überall fielen viele Vorräte, Möbel, aber auch Tiere den Fluten zum Opfer - nur wenige von ihnen konnten gerettet werden.
Geschockt war ich, als mir von einer Mutter und ihrer Tochter erzählt wurde, die wegen der Überschwemmung in ihrem Haus eingeschlossen waren. Das kalte Wasser stieg bis zum obersten Stockwerk. Um zu überleben, standen die beiden etwa sieben Stunden lang mit dem Kopf an der Decke, um atmen zu können, bis das Wasser zurückging. Obwohl sie den Kampf gegen die Wassermassen gewannen, waren die Anstrengungen für die 80-jährige Frau einfach zu groß und sie verstarb an Herzversagen.“
In enger Abstimmung mit Catalin konnten wir die dringend benötigten Hilfsgüter für den Wiederaufbau mit einem ersten LKW in das Katastrophengebiet entsenden. Weitere Hilfe soll in enger Abstimmung mit GAiN International folgen.
Gemeinsam mit dir wollen wir einen Unterschied machen und den Menschen in Galati in ihrer Not helfen.
Bitte hilf mit, jetzt Familien im Katastrophengebiet neue Hoffnung zu schenken.
Seit dem Doppelerdbeben am 6. Februar 2023 gab es in diesen beiden Ländern bisher 8550 Nachbeben!!! Mehr als 50000 Tote sind zu beklagen, 164000 Gebäude sind eingestürzt oder unbewohnbar, somit haben Neun Millionen Menschen kein Dach mehr über dem Kopf! Das Beben hat ihnen ihr gesamtes Hab und Gut genommen, ihnen blieb nur das nackte Leben. Die Opfer frieren, haben Hunger und Durst und trauern um ihre Liebsten. Ein Mann sagte im Fernsehen: "Die Verstorbenen sind die Gesegneten, wir Überlebenden sind die Verfluchten!"
Inzwischen hat man die Rettungseinsätze beendet, da es keine Hoffnung mehr auf Überlebende gibt. Das heißt, es beginnen die Aufräumungsarbeiten und dabei wird man noch viele weitere Tote finden.
Gerade in Syrien trifft es die, die schon seit Jahren alles verloren haben. Es sind überwiegend Frauen und Kinder, die in den Flüchtlingscamps leben. Eine Cholera-Epidemie verschärft die Lage. Menschen in Not erhalten in Syrien keinerlei staatliche Hilfe, im Gegenteil, das Regime behindert sogar Hilfstransporte.